Führe mich in Versuchung

:Frank Heller ist ein übermütiger Plauderer. Seine Schilderung der seelischen Vorgänge im Adjunkt (bei uns Hilfslehrer) Quillander, der als letzte Rettung aus Geldnot die Gegenzeichnung des ihm bis dabin ferne stehenden Adjunkten Möbius unter seinen Wechsel erreichen muss ist durehtränkt von köstlichstem Humor. Möbius unterseEreibt unter der Bedingung: „Führe mich in Versuchung“, lehre mich die Sünden des Lebens kennen, auf dass sich mein sittlicher Charakter daran prüfe. Aber der erste waghalsige Schritt lässt ihn unfreiwilliger Zeuge eines Kircbeneinbruchs werden. Seine Mitwisserschaft liefert ihn den Gaunern aus; sie benutzen seinen vertrauenerweckenden Eindruck, um mit vorgehaltenem Revolver seine Beihilfe bei einem neuen Diebstahl zu erzwingen. Aber noch in ihren Fesseln spinnt er Gedanken über freie Willensbestimmung und sittliches Wollen, die sieh in geistreich spielerischen Wendungen bewegen. Nur die Neigung der Diebesbraut, die sieh aus der Gemeinschaft heraussehnt, verhütt ihm zur Rettung und Liebe. Das Buch ist ein ausgezeichneter Schwank, erfüllt von Situationskomik, die uns wie ein Platzregen überfällt.